Murs & 9th Wonder – Fornever // Review

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Murs-And-9th-Wonder_Fornever

 

(SMC/Soulfood)

Wertung: Vier Kronen

Die Kombination aus Rapper Murs und Produzent 9th Wonder ist seit ihrem ersten Kollabo-Album “Murs 3:16 – The 9th Edition” einsortiert unter “grundsolide BoomBap-Musik gespickt mit dem einen oder anderen Ausreißer nach oben”. Und auch nach dem Durchhören von “Fornever” zeigt sich diese Schublade erneut als passend. Was jedoch sofort auffällt: 9th Wonder ist für dieses Album in gewisser Weise von seinem charakteristischen Klang abgerückt. Das bestätigt jene Kritiker, die sich seit Jahr und Tag über die fehlende Abwechslung bei seinen Sounds beschweren. Die andere Fraktion stellt dies vor die Frage, ob man die Veränderung jetzt positiv oder negativ bewerten sollte. Jedoch sind die Abweichungen‚ obwohl durchaus erkennbar‚ nicht so ausgeprägt, als dass 9th-Fans nun vor den Kopf gestoßen sein müssten. Dennoch: “West Coast Cinderella” oder “Live From Roscoe’s” mit dem Dogg Pound-MC Kurupt wären 9th ohne Credits nicht auf Anhieb zuzuordnen. Ganz im Gegensatz zu “Fornever”, “Let Me Talk” und “The Lick”, die ganz typisch mit klatschender Snare und gepitchtem Gesangs-Sample aufwarten. Oder auch “I Used To Luv H.E.R. (Again)”, das auf gelungene Weise Commons “I Used To Love H.E.R.” referenziert. Auf “Asian Girl” möchte Murs offenbar mit der Unart brechen, dass den asiatischen Damen im Spiel nicht die gleiche Wertschätzung zuteil wird wie Damen mit anderen ethnischen Wurzeln. Also schmettert er ihnen ein engagiertes “We love you” entgegen. Allein das für 9th Wonder ungewohnt anstrengende, hektische “Cigarettes And Liquor”, fällt im Hörtest durch. Niemand braucht eine Melodielinie, die an eine mit Dämpfer gespielte Freejazz-Trompete erinnert.

 

Text: Johannes Desta

 

 

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