Little Brother – LeftBack // Review

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(Hall Of Justus/Groove Attack)

Wertung: Vier Kronen

Dass sich Phonte Coleman und Rapper Big Pooh in den vergangenen Jahren eher ihren Solokarrieren und anderen Projekten widmeten, ist allseits bekannt. Dass die beiden jedoch Anfang 2010 ankündigten, ein zuerst geplantes Mixtape in ein neues und gleichzeitig letztes Little Brother-Album umgewandelt zu haben, war dann doch etwas überraschend. Wie auch immer, “LeftBack” ist kompakte Justus League-Kost mit souligen Sample-Produktionen, cleveren Rhymes und jeder Menge Atmosphäre. Schon wenn auf dem Opener “Curtain Call” die Percussions und Bässe erklingen, weiß man, mit welcher Band man es zu tun hat. Ein teils neoklassischer, teils experimenteller, aber vor allem LB-typischer Soundteppich zieht sich durch das gesamte Album, woran auch das breite Producer-Aufgebot um Khrysis, Denaun Porter, J. Bizness, Zo!, S1, Caleb, Young RJ und King Karnov nichts ändert. Dass mit “After The Party” und “Two Step Blues” zwei Nummern aus dem Vorgängeralbum im Remix vertreten und lediglich mit neuen (ausgezeichneten) Beats ausgestattet wurden, ist zwar ein wenig ernüchternd. Das Gesamtbild wird dadurch aber nicht getrübt, denn akustisch wird trotz der bekannten Verses ein neues Gefühl vermittelt. Ob Phonte und Pooh geschmeidig und locker über das weibliche Geschlecht rappen (“What We Are”, “Second Chances”) oder ob man auf treibenden Beats intelligent repräsentiert (“Revenge”, “24” mit Torae) – Little Brother verlieren in keiner Sekunde ihre charakteristische Freshness und lassen den Hörer ihren Hunger auch auf Album Nummer 4 immer noch deutlich spüren. Bezeichnend wirkt allerdings, dass Phonte für seinen Solotrack “Tigallo For Dolo” den größten Kracher an Beat serviert bekommen hat. Trotzdem ein mehr als solider, wenn nicht gar glorreicher Abschied für Little Brother.

 

Text: Daniel Kececi

 

 

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