Prodigy – Neue EP

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Prodigy ist frei. Wissen wir natürlich, aber jetzt gibt es auch den Beweis auf (Fest-) Platte. Nach drei Jahre hinter schwedischen Gardinen verfiel dieser Albert Johnson nämlich nicht in freudige Lethargie. Seit seiner Entlassung am 7. März hat der Rückkehrer offensichtlich mehr Zeit im Studio verbracht als bei seiner Familie: neue Mobb Deep-Tracks mit Nas (»Dog Shit«) und ohne (»Love Y’all More«), eine Kollaboration mit Curren$y auf dessen EP »Covert Coup« mit  Alchemist, eine Zusammenarbeit mit Jim Jones für sein anstehendes »Capo«-Album sowie, laut Interview mit Complex, mehr als 70 weitere Tracks. Prodigy will eben endlich wieder das machen, was er am besten kann: rappen.

Ein neues Mobb Deep-Album soll noch in diesem Jahr kommen – ob über 50 Cents G-Unit Records sei noch nicht geklärt, weil der Deal offensichtlich durch eine Vertragsklausel aufgelöst wurde, wie P jüngst im Complex-Gespräch erklärte. Über Label-Nichtigkeiten muss man sich jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt keine Sorgen machen. Prodigy erfreut nur wenige Wochen nach seiner Entlassung die Fan-Gemeinde mit einer EP, bei der diejenigen Produzenten Hand anlegten, die in den letzten Jahren das Beste aus dem 36-Jährigen herausholten. Für »The Ellsworth Bumpy Johnson EP« standen vorwiegend Alchemist und Sid Roams an den Reglern und versorgten Prodigy mit einem zurückgeschraubten Retro-Sound der Marke »Return Of The Mac«.

Sid Roams legen für ihre vier Beats die bösen Synthies aus Transsilvanien beiseite und frönen den knisternden Basslines und schwebenden Chords. Alchemist kehrt sich der dunklen Seite der Macht zu und treibt es leise aber bös. Prodigy hingegen zeigt sich weniger paranoid und weitaus klarer als bei seinen vereinzelten Lebenszeichen aus dem Knast – statt um Illuminaten geht es um die Scottsboro Boys. Und wenn der unbekannte King Benny für P schließlich noch die wunderbare Nina Simone samplet, dann ist der Mobb Deep-Rapper wieder auf dem richtigen Weg. Den Namen seiner Veröffentlichung leiht sich Prodigy von der Harlem-Legende Bumpy Johnson, der vom kleinen Nummernläufer im Norden Manhattans zum einflussreichen Verbrecher-Boss aufstieg und sich mit Vorliebe an der Seite von Billie Holiday und Sugar Ray Robinson zeigte. Ellsworth »Bumpy« Johnson also als Vorbild für Albert »Prodigy« Johnson – beide sollen sich während ihres Gefängnisaufenthalts dem Studium der Philosophie gewidmet haben. Seinen Raps tut der neu gefundene Fokus gut: Sollen die Anderen doch über Soundscan palavern und erörtern, wie viel sie verkauft haben – P bleibt der »most imfamous« und rekapituliert smooth-heiser seine Tales über den ganz eigenen Gang nach Canossa von Queensbridge nach Rikers Island. »You put Prodigy up with the best, I show em proof. I’m not a punchline rapper, my style more smooth.« Willkommen zurück, P!

Tracklist:
1. The One & Only (Produziert von Alchemist)
2. Go Off (Produziert von Sid Roams)
3. Black Devil (Produziert von Sid Roams)
4. Twilight feat. Havoc (Produziert von Sid Roams)
5. For One Night Only (Produziert von Alchemist)
6. Strong (Produziert von King Benny)
7. Told Ya’ll (Produziert von Sid Roams)

Free Download unter: »The Ellsworth Bumpy Johnson EP«

via: Complex

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