Gangrene – Odditorium

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Der Gangrene-Wahnsinn nimmt kein Ende. Wie verdaut man den »Vodka & Ayahuasca«-Kater auch besser, als einfach munter weiter zu releasen? Man kann sich vorstellen, wie Alchemist und Oh No den 20. April verbracht haben: high as hell. Im Grunde genommen also auch nur so wie jeden anderen Arbeitstag auch.

Für »Odditurium«, ihre fünfte Veröffentlichung innerhalb der letzten zwei Jahre, gruben die zwei Worcaholics vier explosive Gemische aus ihrem Archiv. Eingängige Ohrwurm-Hits sollte man nicht erwarten, eher so das komplette Gegenteil. Hut ab vor Decon Records – hätte doch jedes andere Label seine Künstler für solche eigenwilligen Sounds schon längst in die Reha oder gleich ins Zuchthaus geschickt. Mit dem Output Normalsterblicher hatten die zwei Verrückten aber sowieso nie viel am Hut.

Im Falle Gangrenes sieht man gerne darüber hinweg, dass es sich bei Alchemist und Madlibs kleinem Bruder nicht um übertalentierte Rapper handelt. Aber in Sachen experimentellem Umgang mit Samples und haluzinogenem Gebräu schweben sie uneinholbar in weit entfernten Galaxien. Dies treiben sie so weit auf die Spitze, dass für den Hörer und die Protagonisten selbst im Nachhinein kaum mehr ersichtlich ist, wer nun welchen Beat aus welcher MPC exportiert hat.

Über die Kollegen bei Red Bull, die sich ja auch auf dem Musikmarkt als Geschmacksinstanz etabliert haben, kann die »Odditorium«-EP umsonst runtergeladen werden. Die hartgesottenen Fans können das zugehörige Vinyl jetzt schon bei Decon Records erwerben.

(cs)

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