Marteria & Maeckes in Uganda

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Schon lange engagieren sich Marteria und Maeckes, genau wie viele andere Künstler in ­Deutschland, für die wohltätige Organisation Viva con Agua aus Hamburg. Nach etlichen Schlauchbootfahrten über Menschenmassen auf ihren Live-Konzerten, Aufrufen zum kollektiven Becherwerfen und ­anderen Spendenaktionen für sauberes Wasser und menschenwürdige sanitäre Einrichtungen ­machten sich Marteria und Maeckes jetzt auf den Weg nach Afrika. Es ging nach Uganda, um dort das ­Brunnenwasser und die sanitären Einrichtungen vor Ort zu testen.

Marteria, Maeckes und Paul Ripke in Uganda from Paul Ripke on Vimeo.

Viva con Agua de Sankt Pauli ist ein gemeinnütziger, international tätiger Verein, der sich für die Verbesserung der Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern engagiert. Viva con Agua organisiert Benefizveranstaltungen und sammelt dadurch Spenden für Trinkwasserprojekte. Sie haben bereits 21 Projekte in 14 verschiedenen Ländern wie Kuba, Äthiopien, Ruanda, Indien und Haiti finanziert und nach sechsjähriger Tätigkeit Spenden in Höhe von über 1,5 Millionen Euro sammeln können. Eine Idee von Viva con Agua hat den Verein in der Musiklandschaft besonders präsent gemacht: Auf den großen Festivals in Deutschland, von Splash! bis Rock am Ring, sammeln Viva-con-Agua-Teams die Pfandbecher der Besucher und spenden den Erlös an ihre Trinkwasserprojekte. Der Verein arbeitet mit etlichen Künstlern zusammen. In Marteria und Maeckes haben sie zwei motivierte Unterstützer gefunden. Mit ihnen ging es im Februar nach Uganda.

Das Projektgebiet Lira liegt im Norden Ugandas und ist etwa sechs Stunden von Kampala, der Hauptstadt Ugandas, entfernt. Dort realisierte Viva con Agua in den letzten Jahren das »WASH«-Projekt. WASH steht für »Water, Sanitation & Hygiene« und hilft ungefähr 25.000 Menschen in der Region. Über 100.000 Becher wurden auf unterschiedlichen Festivals und Live-Veranstaltungen in Deutschland gesammelt, um das Projekt zu finanzieren. Ohne Dusche, Frühstück, Schonfrist oder Akklimatisierung ging es für Marteria, Maeckes und das Viva-con-Agua-Team aus den beiden Künstlern Los Piratoz und strassenkoeter, einem Fernsehteam von ZDF Kultur sowie dem Fotografen Paul Ripke nach Lira. Die Dankbarkeit der Dorfbewohner war für alle Besucher aus Europa überwältigend. Es wurde gemeinsam getanzt, gekocht, gesungen, gerappt, Theater gespielt, selbstgebrautes Bier getrunken und das Element Wasser zelebriert. Gemeinsam feierte man ein interkulturelles Spektakel. Und wer braucht schon Übersetzer, wenn man universelle Sprachen wie Musik, Fußball oder Schabernack zur Verfügung hat?

Am zweiten Projekttag ging es in ein Dorf, das noch keinen Brunnen oder auch nur eine menschenwürdige sanitäre Einrichtung gespendet bekommen hat. Dieses Projektdorf von Viva con Agua soll durch den Festivalsommer 2013 zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen kommen. Aber was heißt es überhaupt, keinen Brunnen zu haben und sich an einem verdreckten Wasserloch bedienen zu müssen? Marteria und Maeckes haben es hautnah miterlebt. Den Kanister voller Wasser mit über 20 Kilo bis nach Hause tragen – so machten sich die beiden ein Bild von den täglichen Strapazen der Frauen vor Ort. Die Frauen sind hier nämlich für den Haushalt und damit für die Wasserversorgung vor Ort verantwortlich.

Mit diesen Eindrücken aus dem Projektgebiet ging es zurück in die Hauptstadt Kampala und dort in das örtliche Goethe-Zentrum. Gemeinsam mit den ugandischen Künstlern Lady Slyke, Bris Jean, Abramz & Sylvester spielten Maeckes und Marteria das erste Viva-con-Agua-Festival auf afrikanischem Boden. Vor fast ausverkauftem Haus tanzten sowohl die Gäste als auch die ugandischen Locals und feierten die Musik für sauberes Wasser und soziales Engagement. Dazu stellten strassenkoeter, Los Piratoz und GIZ ihre Fotos und Bilder in einer Ausstellung vor, um den Besuchern die nötigen Hintergrundinformationen zu dem musikalischen Abend zu liefern. Zu guter Letzt performten alle Künstler gemeinsam den Song »Blue Uganda«, der am selben Tag erst geschrieben und dann aufgenommen wurde. Sowohl der Song als auch das dazugehörige Video gibt es auf der Webseite von Viva con Agua zu sehen.

Text: Michael Fritz/Fotos: Paul Ripke

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